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„Wir sind Anne“

Nach zwei Jahren Pause ging es endlich wieder los! Zum achten mal trafen Schüler*innen der Herrnhuter Zinzendorf Schulen und Johann-Amos-Comenius-Schule für ein Projekt aufeinander. In diesem Jahr nahmen je zehn Schüler*innen der zwei Herrnhuter Schulen teil. Gemeinsam verbrachten sie vier Tage im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal. Kern des Projekts ist „Begegnung" in zweierlei Hinsicht. Begegnung miteinander. Die Schüler*innen beider Schulen interagieren im Alltag nur selten mite...

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Unsichtbare Synagogen in Tschechien

In Zittau und Hrádek nad Nisou werden Bilder verschwundener Synagogen in Tschechien gezeigt. „Unsichtbare Synagogen" ist ein Projekt des Fotografen Štěpán Bartoš. Seine Bilder zeigen jüdische Gotteshäuser in Böhmen und Mähren, die während der nationalsozialistischen Besatzung, in der Nachkriegszeit sowie der lange Periode kommunistischer Diktatur bis 1989 zerstört wurden. In Fotografien von Orten, an denen früher Synagogen standen, sind die Konturen der heute „unsichtbaren Synagogen" eingekrazt....

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Poéssage: Polnische Lyrik gegen den Hass

Adam Zagajewski stellte in seinem Gedicht Gespräch mit Friedrich Nietzche die Frage, „warum Worte nach hundert Jahren noch brennen, trotz der Schwere der Erde." Czesław Miłosz, Zeuge der „aus der Kette freigelassenen Geschichte" des 20. Jahrhunderts, sah die Aufgabe der polnischen Lyrik in der Wiederherstellung des Bindegewebes der multikonfessionellen polnischen Kultur, die während der Shoah ihre Kontinuität verloren hatte. Paweł Krzak bietet in diesem Ansinnen den brennenden Worten Raum in ein...

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Internationaler Holocaustgedenktag

„Den Toten zur Ehre, den Lebenden zur Lehre."Oberbürgermeister Thomas Zenker wird anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages und des Nationalen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am Denkmal auf dem Klienebergerplatz einen Kranz niederlegen. 14:00 UhrDenkmal für die Opfer des Faschismus, Klienebergerplatz, 02763 Zittau Hintergrund: Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird seit 1996 jährlich am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Konzentrationslage...

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Filmgespräch: Der Rhein fließt ins Mittelmeer

Nachdem er zehn Jahre lang in Deutschland gelebt hat, berichtet der israelische Filmemacher Offer Avnon nun über seine Erlebnisse. Dabei setzt er sich nicht nur mit seinem eigenen Verhältnis zu dem "ehemaligen Erzfeind" auseinander, sondern lässt auch Menschen zu Wort kommen, die die komplizierte zwischen den beiden Ländern symbolisieren. Dabei trägt er selbst den Dialog weiter, ohne dem Publikum eine einfache Antwort vorzugeben. Im Anschluss an den Film gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur Of...

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Denke ich an Anne Frank...

Anne-Frank-Tagebuch zum Leihen, Lesen & Besprechen Im Juni wird eine Ausstellung über Anne Frank zu Gast im Herrnhuter Kirchensaal sein. Diese stellt die Begeisterung des jüdischen Mädchens fürs Schreiben und Lesen in den Mittelpunkt. Im Rahmen des Begleitprogramms wird am 19. Juni ein gemeinsamer Lese- und Austausch-Abend veranstaltet. Dieser findet um 19.00 Uhr in der Johann-Amos-Comenius-Schule Herrnhut statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, in diesem Kreis Gedanken über Ann...

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Vortrag: Zittauer Bibliotheken im Nationalsozialismus

Im Rahmen der Sonderausstellung „Zittau33. Machtergreifung in der südlichen Oberlausitz" laden die Städtischen Museen Zittau am Donnerstag, den 18.01.2024 um 17 Uhr zu einer Vortragsveranstaltung im Kulturhistorischen Museum Franziskanerkloster ein. Referent ist Felix Pankonin, Leiter der NETZWERKSTATT – Zeitgeschichte und Zivilgesellschaft, Hillersche Villa und Sprecher der sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAGAusNS). Der Titel des Vortrags la...

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Pan Müller feiert Premiere

Bereits im November berichteten wir über unser Filmprojekt „Pan Müller – hier geblieben", nun feiert dieser Film Premiere. Wir freuen uns sehr, diesen Film zum diesjährigen Neissefilmfestival aufführen zu dürfen. Er wird zusammen mit dem Film „Der Himmel über Varnsdorf" an folgenden Tagen/Orten gezeigt:Freitag, 20.5. um 15.00h, Kunstbauerkino 2, GroßhennersdorfSonntag, 22.5. um 15.00h, Kino Ebersbach.Zum Hintergrund: Der Film „Pan Müller – hier geblieben" porträtiert den 1936 in Georgswalde (Jir...

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8. Mai 1945/2022 - Radtour zu historischen Orten der Befreiung

Sonntag? Sonne? Rauf aufs Rad! Anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung am 8. Mai 1945 hat die Netzwerkstatt ein neues Format für sich ausgetestet. In gemütlicher Runde unternahmen wir bei sonnigem Wetter eine Fahrradtour in und um Zittau. Die Teilnehmenden lernten Orte kennen, die im Kontext des Endes des Zweiten Weltkrieges bedeutsam waren, und erhielten dazu Einblick in deren Geschichte. Beginnend auf dem Zittauer Marktplatz, führte uns die Tour zunächst zur Zittauer Feuerwehr. Hier gab e...

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Salonlesung und Ausstellungseröffnung von „Deine Anne“

 Die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte" ist vom 15. Juni bis zum 15. Juli in der Zittauer Johanniskirche zu Gast. Rundherum hat die Netzwerkstatt ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Teil dieses Programms war die feierliche Eröffnung der Ausstellung am Abend des 15. Juni. Am Sonntag zuvor fand in der Hillerschen Villa bei Kaffee und Kuchen eine Salonlesung anlässlich der Geburtstage von Anne Frank und Bertha Hiller statt. Hier mehr zu Rahmenprogram...

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Peer-Guides vermitteln die Geschichte von Anne Frank

Am 15. Juni wurde die Ausstellung „Deine Anne – ein Mädchen schreibt Geschichte" in der Zittauer Johanniskirche eröffnet. Die Mischung im Publikum machte es deutlich, es handelt sich nicht einfach nur um eine Ausstellung. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt auf mehreren Ebenen. Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich bereits im Vorfeld und arbeitetet zum Thema Anne Frank – zu sehen in Schaufenstern des Zittauer Innenstadtraums. Außerdem wurden an drei Tagen Peer Guides (Ausstellungsbegleitungen)...

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Anne Frank war zu Gast in Zittau: Was geblieben ist

Mehr als 77 Jahre ist es her, dass gut 700 km von Zittau entfernt in Amsterdam eine Teenagerin ihre Gedanken und Gefühle einem Tagebuch anvertraute. Was alltäglich klingt und dazu noch weit vom hier und jetzt entfernt scheint, wirkt jedoch bis heute. Das Mädchen war Anne Frank. In ihrem Tagebuch beschrieb sie die Verfolgung durch die Nationalsozialisten, das Leben im Versteck, die Angst entdeckt zu werden, aber auch die Hoffnungen und Wünsche einer Jugendlichen. Mit unserer Stadt scheint das auf...

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Zwei Jahre MAZEWA – Gemeinsam jüdische Geschichte in die Zukunft bringen

MAZEWA – jüdisches Leben und Sterben im Dreiländereck. Das NETZWERKSTATT-Projekt hat 2020 bis 2022 stattgefunden und baut auf die langjährige Arbeit des Projektbereichs mit dem jüdischen Friedhof Zittau auf. Dieser fungierte als Ausgangspunkt, um Menschen aus ganz Europa, aber auch aus der Umgebung, aktuelles jüdisches Leben sowie jüdisches Kulturerbe in unserer Region näherzubringen. Das vielschichtige Projekt gliederte sich in zwei Freiwilligenprojekte, die digitale Erschließung des jüdischen ...

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„Der gelbe Faden“ – unser Podcast zur jüdischen Geschichte der Oberlausitz

Podcast, der: ein Hörbeitrag, der als Audiodatei im MP3-Format im Internet zum Herunterladen oder Streamen angeboten wird Jüdische Geschichte der Oberlausitz, die: ??? Als wir im Zuge des Tacheles Oberlausitz-Projekts gemeinsam mit unseren Kolleg:innen vom IBZ St. Marienthal und vom Förderkreis der Görlitzer Synagoge darüber sprachen, was eigentlich jüdisches Leben in der Oberlausitz bedeutet, wurde uns bald bewusst, dass diese Frage gar nicht so leicht zu beantworten ist. Zwar gibt es seit Jahr...

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„Eins zu eins oder wir werden niemals eins“

Gedanken zur Währungsunion im Mai 1990 Am zehnten Mai treffen sich zwei Männer mittleren Alters in Berlin. Der Eine, Sohn eines Sparkassenangestellten und selbst Mathematiker, hat Sorgen: die Schulden seines Landes sind nicht mehr zu beziffern. Er weiß nicht (oder sagt nicht) wie sich die aktuelle Lage in einfachen Zahlen ausdrückt. Trotzdem soll er verhandeln – mit dem Anderen. Der Andere hat prominente Augenbrauen, sein Vater ist Maurer. Auch er orientiert sich gerade neu. Vor Kurzem die Kehrt...

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Tag des offenen Denkmals 2023

Auch zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, dem 10. September 2023 werden historische Gebäude und Stätten für Besucher*innen wieder erlebbar. So öffnet die Hillersche Villa für alle, die neugierig sind auf einen Ort, der viel zu erzählen hat, ihre Türen. Das Team freut sich darauf, Ihnen die heutigen Räume zu zeigen und sowohl von der spannenden und wechselvollen Geschichte des Hauses, als auch aus dem schicksalhaften Leben der Familie Hiller zu berichten. Führungen finden um 14:0...

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Zittau ’33: Eindrücke aus der musikalischen Lesung „Die Unsterblichkeit der Sterne“ und der szenischen Installation „Das Grenzlandtheater“

Wenn ich mich mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftige, interessieren mich v.a. die Fragen: Was war das für eine Zeit? Was bewegte die Menschen? Und wie konnte das alles passieren? Ich merke immer wieder, wie ich mit dem rationalen Erfassen, dessen was war, an meine Grenzen stoße. Kunst und Literatur können mir dann Einblicke in diese Zeit gewähren, die mich emotional ergreifen, so dass ich etwas mehr begreife. Jüngste Beispiele dafür sind die musikalische Lesung „Die Unsterblichkeit der...

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29. März 1933 in Görlitz

Einer der schönsten Plätze in der Stadt Görlitz ist der Postplatz.  Er ist einer dieser ganz besonderen Orte in Görlitz, an dem man auf einen Blick fünf verschiedene Epochen der Architektur sehen kann.  Erstaunlicherweise hat sich dieser Blick in den letzten 100 Jahren kaum verändert. In den letzten drei Jahren, in denen ich daran gearbeitet habe, die ehemaligen jüdischen Einwohner*innen von Görlitz und ihre Familien wieder mit der Stadt zu verbinden, habe ich erfahren, dass dieser Platz für einige auch besonders schwierige Erinnerungen bereithält. Diese Erinnerungen drehen sich größtenteils um das wunderschöne preußische Gerichtsgebäude aus rotem Backstein, das auf dem Platz steht. Heute vor genau 90 Jahren, an einem Mittwoch, geschah in Görlitz etwas einzigartiges und schreckliches

Eine alte Postkarte aus dem Jahr 1910. Die Ansicht sieht erstaunlich gleich aus. Ich wohne in dem weißen Haus auf der linken Seite, und das Gerichtsgebäude ist das große rote Backsteingebäude auf der rechten Seite.

 

 

Beginnen wir mit den Hintergründen, die zu den Ereignissen dieses Tages führten. Bei der Wahl zum 8. Deutschen Reichstag am 5. März 1933 errangen die Nazis 43,9 % der Stimmen, eine Steigerung von fast 10 % gegenüber der Wahl im November. Trotz dieser Verbesserung verfügten die Nazis lediglich über eine einfache, aber immer noch nicht über eine absolute Mehrheit im Reichstag. Am 23. März 1933 brachte der Reichskanzler Adolf Hitler das Ermächtigungsgesetz in den Reichstag ein. Dieses neue Gesetz gab Hitler die Macht, per Dekret zu regieren, anstatt Gesetze durch den Reichstag und den Präsidenten zu verabschieden. Am 24. März 1933 wurde das Gesetz mit einer überwältigenden Mehrheit von 444 Ja- gegenüber 94 Nein-Stimmen verabschiedet. Damit war der Weg endgültig frei, für die nationalsozialistische Diktatur.

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30. Januar 1933: „Machtergreifung“ oder die Bedingungen der Möglichkeit der nationalsozialistischen Diktatur

Machtübergabe Ende Januar 1933 geht alles plötzlich ganz schnell. Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) entzog am 26. Januar dem maßgeblich von ihnen gestützten amtierenden Reichskanzler Kurt von Schleicher das Vertrauen. Dieser wandte sich daraufhin an den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Von Schleicher wollte den widerspenstigen Reichstag auflösen, jedoch ohne Neuwahlen anzusetzen und mit weitreichenden Vollmachten das Deutsche Reich regieren. Das wäre einem Staatstreich gleichgekommen...

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Danke, "Rabbi Wolff"

Am Dienstag, den 7.9. veranstaltete die Netzwerkstatt der Hillerschen Villa das mittlerweile traditionelle Kirchenkino in Großhennersdorf. Zu erleben gab es in diesem Jahr den Dokumentarfilm „Rabbi Wolff“, den Filmemacherin Britta Wauer präsentierte.

Ihr Film porträtiert den Rabbiner William Wolff, der auf einen bewegten Lebenslauf zurückblicken kann und auch noch im höheren Alter Menschen mit seiner Freundlichkeit und Menschenliebe fasziniert. Britta Wauer schilderte im Nachgespräch ihre intensiven Begegnungen mit William Wolff und machte für alle Anwesenden deutlich, wie sehr einzelne Menschen durch ihr Tun und Handeln andere positiv beeinflussen können und Kraft schenken.

Während der Filmvorführung herrschte in der sehr gut gefüllten Kirche eine gespannte Neugierigkeit und Offenheit – „Rabbi Wolff“ wird gewiss noch einigen der Gäste in Erinnerung bleiben und ein Lächeln ins Gesicht schenken. Wir sagen danke.

Danke an alle Beteiligten, allen voran Britta Wauer für ihren beeindruckenden Film, aber auch der Kirchgemeinde und v.a. dem Kunstbauerkino, das für ein unvergessliches Filmerlebnis sorgte.  

 

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Fachstelle für historisch-politische Bildung