Seit 2018 engagieren sich die Zittauer Stolpersteinpat*innen für eine lebendige Erinnerungskultur. Gemeinsam mit der NETZWERKSTATT der Hillerschen Villa gestalten sie Gedenkveranstaltungen, besuchen Bildungs- und Gedenkorte und informieren ihre Mitmenschen über die Auswirkungen des Holocaust auf die verfolgten Zittauer*innen. Seit 2018 engagieren sich die Zittauer Stolpersteinpat*innen für eine lebendige Erinnerungskultur. Gemeinsam mit der NETZWERKSTATT der Hillerschen Villa gestalten sie...
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In Zittau und Hrádek nad Nisou werden Bilder verschwundener Synagogen in Tschechien gezeigt. „Unsichtbare Synagogen" ist ein Projekt des Fotografen Štěpán Bartoš. Seine Bilder zeigen jüdische Gotteshäuser in Böhmen und Mähren, die während der nationalsozialistischen Besatzung, in der Nachkriegszeit sowie der lange Periode kommunistischer Diktatur bis 1989 zerstört wurden. In Fotografien von Orten, an denen früher Synagogen standen, sind die Konturen der heute „unsichtbaren Synagogen" eingekrazt....
Am 15. Juni wurde die Ausstellung „Deine Anne – ein Mädchen schreibt Geschichte" in der Zittauer Johanniskirche eröffnet. Die Mischung im Publikum machte es deutlich, es handelt sich nicht einfach nur um eine Ausstellung. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt auf mehreren Ebenen. Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich bereits im Vorfeld und arbeitetet zum Thema Anne Frank – zu sehen in Schaufenstern des Zittauer Innenstadtraums. Außerdem wurden an drei Tagen Peer Guides (Ausstellungsbegleitungen)...
Mehr als 77 Jahre ist es her, dass gut 700 km von Zittau entfernt in Amsterdam eine Teenagerin ihre Gedanken und Gefühle einem Tagebuch anvertraute. Was alltäglich klingt und dazu noch weit vom hier und jetzt entfernt scheint, wirkt jedoch bis heute. Das Mädchen war Anne Frank. In ihrem Tagebuch beschrieb sie die Verfolgung durch die Nationalsozialisten, das Leben im Versteck, die Angst entdeckt zu werden, aber auch die Hoffnungen und Wünsche einer Jugendlichen. Mit unserer Stadt scheint das auf...
Einer der schönsten Plätze in der Stadt Görlitz ist der Postplatz. Er ist einer dieser ganz besonderen Orte in Görlitz, an dem man auf einen Blick fünf verschiedene Epochen der Architektur sehen kann. Erstaunlicherweise hat sich dieser Blick in den letzten 100 Jahren kaum verändert. In den letzten drei Jahren, in denen ich daran gearbeitet habe, die ehemaligen jüdischen Einwohner*innen von Görlitz und ihre Familien wieder mit der Stadt zu verbinden, habe ich erfahren, dass dieser Platz für einige auch besonders schwierige Erinnerungen bereithält. Diese Erinnerungen drehen sich größtenteils um das wunderschöne preußische Gerichtsgebäude aus rotem Backstein, das auf dem Platz steht. Heute vor genau 90 Jahren, an einem Mittwoch, geschah in Görlitz etwas einzigartiges und schreckliches
Eine alte Postkarte aus dem Jahr 1910. Die Ansicht sieht erstaunlich gleich aus. Ich wohne in dem weißen Haus auf der linken Seite, und das Gerichtsgebäude ist das große rote Backsteingebäude auf der rechten Seite.
Beginnen wir mit den Hintergründen, die zu den Ereignissen dieses Tages führten. Bei der Wahl zum 8. Deutschen Reichstag am 5. März 1933 errangen die Nazis 43,9 % der Stimmen, eine Steigerung von fast 10 % gegenüber der Wahl im November. Trotz dieser Verbesserung verfügten die Nazis lediglich über eine einfache, aber immer noch nicht über eine absolute Mehrheit im Reichstag. Am 23. März 1933 brachte der Reichskanzler Adolf Hitler das Ermächtigungsgesetz in den Reichstag ein. Dieses neue Gesetz gab Hitler die Macht, per Dekret zu regieren, anstatt Gesetze durch den Reichstag und den Präsidenten zu verabschieden. Am 24. März 1933 wurde das Gesetz mit einer überwältigenden Mehrheit von 444 Ja- gegenüber 94 Nein-Stimmen verabschiedet. Damit war der Weg endgültig frei, für die nationalsozialistische Diktatur.
Gemeinsam mit der Kirchgemeinde St. Johannis und der Stadt Zittau wird die Netzwerkstatt vom 15.6. bis 15.7.2022 die große Ausstellung des Berliner Anne Frank Zentrums "Deine Anne - Ein Mädchen schreibt Geschichte" in die Zittauer Johanniskirche holen.
Die Ausstellung rückt die Lebensgeschichte von Anne Frank in den Blickpunkt. Sie gibt Impulse zu wichtigen Fragen unseres Zusammenlebens – zu Fragen von Ausgrenzung und Zugehörigkeit, zur Bedeutung von Menschenwürde, Menschenrechten, Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie.
„Deine Anne“ legt einen Schwerpunkt auf die Einbeziehung von Jugendlichen und arbeitet mit dem sogenannten Peer-Guide-Ansatz. Das bedeutet, dass Jugendliche als Peer-Guides ausgebildet werden und Schulklassen und Jugendgruppen durch die Ausstellung begleiten. Die Ausstellung lohnt sich aber auch für Erwachsene, für die wir ebenfalls Führungen anbieten möchten.
Darüber hinaus ist die Ausstellung als gesamtstädtisches Gemeinschaftsprojekt angelegt. Wir möchten viele Menschen und Organisationen als Partner einbeziehen - sei es bei der Programmplanung oder als finanzielle Unterstützer*innen oder Multiplikator*innen.