„Wir wussten gar nicht, dass es in Zittau einen jüdischen Friedhof gibt!" – Dieser Satz fiel häufiger, am diesjährigen Tag des offenen Denkmals. Zahlreiche Besucher*innen nutzten das schöne Wetter und die Gelegenheit, den jüdischen Friedhof in Zittau entweder auf eigene Faust oder während einer Führung zu erkunden. Ich durfte den Friedhof schon im Rahmen eines schulischen Projektes kennenlernen. Da dies jedoch schon länger zurückliegt, freute auch ich mich, mein Wissen aufzufrischen und einen ti...
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An international workcamp for young volunteers in the heart of Europe! From 4th to 18th September we will revive the heritage of the Jewish cemetery bringing it into the digital age.Together, we will approach the cemetery with methods of heritage interpretation and digital mapping and create a virtual tour of the cemetery. This way, the accessibility of the Jewish cemetery as a place of learning and active remembrance will be increased significantly. To register for our two-week workcamp on Jewi...
isseDiese vom Historiker Dr. Justus Ulbricht in seinem Impulsreferat formulierte Frage war nur eine von vielen, die uns am vergangenen Samstag bei der ersten Regionalkonferenz der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem NS beschäftigte. In den Räumlichkeiten der Gedenkstätte Bautzen kamen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen von Institutionen und Projekten zusammen, die sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Ostsachsens auseinandersetzen. Bei einer Führ...
Vor 82 Jahren erlebten jüdische Menschen in Zittau, in ganz Deutschland und darüber hinaus eine Nacht, die vielen von ihnen jegliche Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft nahm. In der Pogromnacht des 9. November marschierten Männer der Sturmabteilung durch die Zittauer Straßen und versuchten, in jüdische Läden und Wohnungen einzudringen, was ihnen in einigen Fällen auch gelang. Mindestens 6 jüdische Zittauer wurden in sogenannte Schutzhaft genommen und nach Buchenwald verschleppt. Die Zittauer S...
Ich bin nun schon seit fast drei Monaten als FSJlerin in der Hillerschen Villa und das Coronavirus und der Lockdown machen sich nun endgültig auch hier bemerkbar. Alle Veranstaltungen die für diesen Monat geplant waren, mussten leider abgesagt werden. Meine jetzige Aufgabe ist es mich um die Digitalisierung unseres Archivs, mit allen bisher von uns zusammengetragenen Dokumenten über die jüdischen Familien aus Zittau, zu kümmern. Das heißt: ich scanne die Dokumente und trage sie dann in ein...
Heute Abend beginnt der erste Tag des achttägigen jüdischen Chanukka-Festes. Obwohl aus religiöser Sicht kein hoher Feiertag, ist Chanukka heute in der westlichen Welt das wohl bekannteste jüdische Fest, nicht zuletzt wegen seiner zeitlichen Nähe zu Weihnachten. Die häufige Vermischung oder gar Gleichsetzung der beiden Feste wird manchmal mit den scherzhaften Kofferworten „Weihnukka" oder „Chrismukka" (im Englischen) kommentiert. Gemeinsam haben die beiden Feste allerdings lediglich, dass das An...
Seit 2018 engagieren sich die Zittauer Stolpersteinpat*innen für eine lebendige Erinnerungskultur. Gemeinsam mit der NETZWERKSTATT der Hillerschen Villa gestalten sie Gedenkveranstaltungen, besuchen Bildungs- und Gedenkorte und informieren ihre Mitmenschen über die Auswirkungen des Holocaust auf die verfolgten Zittauer*innen. Seit 2018 engagieren sich die Zittauer Stolpersteinpat*innen für eine lebendige Erinnerungskultur. Gemeinsam mit der NETZWERKSTATT der Hillerschen Villa gestalten sie...
Der Verein Meetingpoint Music Messiaen beschäftigt sich seit 2006 mit der Erinnerung an das deutsche Kriegsgefangenenlager Stalag VIII A und dem dort inhaftierten Komponisten Olivier Messiaen. Aktuell ist der Verein auf der Suche nach bisher unbekanntem historischem Material und veröffentlichte dazu folgenden Aufruf: Ankündigung der Sammlung von Erinnerungsstücken der Gefangenen des ehemaligen Lagers – Stalag VIII A Die Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur und der Verein Meetingpoint Music Messi...
Am kommenden Freitag möchten wir an Bertha Hiller (26.3.1869 bis 16.9.1942) erinnern.
Gemeinsam mit Ihrem Mann Gustav Hiller, dem Gründer der Zittauer Phänomen-Werke (später Robur) lebte sie am Klienebergerplatz 1 – unserem heutigen Sitz unseres soziokulturellen Zentrums Hillersche Villa.
Im Nachlass der Eheleute Hiller befindet sich eine „Charakterdeutung“ der beiden. Über Bertha Hiller steht da u.a.: „Viel Herzensgüte, dabei klarer Verstand. Praktischer Sinn. Sinn für Humor…Liebt in allen Dingen Klarheit, ist eine große Feindin der Lüge und Verstellung, sogar jede Überspanntheit und Überschwänglichkeit. Sehr intelligent. Heftiger und tiefer Gefühle fähig“. Ihrer Enkeltochter Anne Frommann war sie vor allem als strenge, aber liebevolle Großmutter in Erinnerung. Welche ihre letzten Lebensjahre unter Hausarrest verbringen musste. Sie wurde aufgrund Ihrer jüdischen Familienwurzeln von den Nationalsozialisten als „Volljüdin“ deklariert. Als sie im September 1942 verstarb gab es unter den evangelischen Pfarrern in Zittau keinen, der ein kirchliches Begräbnis ermöglichen konnte (oder wollte).
Die Geschichte unseres Vereins Hillerschen Villa ist eng mit der Familiengeschichte der Familie Hiller verbunden. Umso glücklicher waren wir, als uns in der letzten Woche Claudia Siede-Hiller, Enkelin von Gustav Hiller (Gründer der Phänomenwerke Zittau), besuchte. Gemeinsam mit Ihrer Schwester Anne Frommann war sie Anfang der 1990er Jahre „verantwortlich", dass ihr Großelternhaus am Klienebergerplatz unserem Verein in einer Schenkung überlassen wurde. Seit jeher stehen wir im engen Verhältnis. E...
In den letzten zwei Juliwochen fand das MAZEWA / European Heritage Volunteers-Projekt zur innovativen Interpretation jüdischen Kulturerbes statt. Die zwölf Teilnehmenden kamen aus elf verschiedenen Ländern und sind allesamt junge Expert:innen aus den Bereichen Denkmalpflege, (Kunst)Geschichte, Archäologie, Kulturerbe- und Regionalmanagement. Gemeinsam mit ihnen und mit Expert:innen für die regionale und jüdische Geschichte sowie einem Tourismus-Berater arbeiteten wir zwei Wochen lang an ei...
In Zittau und Hrádek nad Nisou werden Bilder verschwundener Synagogen in Tschechien gezeigt. „Unsichtbare Synagogen" ist ein Projekt des Fotografen Štěpán Bartoš. Seine Bilder zeigen jüdische Gotteshäuser in Böhmen und Mähren, die während der nationalsozialistischen Besatzung, in der Nachkriegszeit sowie der lange Periode kommunistischer Diktatur bis 1989 zerstört wurden. In Fotografien von Orten, an denen früher Synagogen standen, sind die Konturen der heute „unsichtbaren Synagogen" eingekrazt....
Podcast, der: ein Hörbeitrag, der als Audiodatei im MP3-Format im Internet zum Herunterladen oder Streamen angeboten wird Jüdische Geschichte der Oberlausitz, die: ??? Als wir im Zuge des Tacheles Oberlausitz-Projekts gemeinsam mit unseren Kolleg:innen vom IBZ St. Marienthal und vom Förderkreis der Görlitzer Synagoge darüber sprachen, was eigentlich jüdisches Leben in der Oberlausitz bedeutet, wurde uns bald bewusst, dass diese Frage gar nicht so leicht zu beantworten ist. Zwar gibt es seit Jahr...