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Zurück zu den Wurzeln

…so heißt es diese Tage für uns als Team der Netzwerkstatt. Denn unsere Projektbüros finden eine neue (alte) Heimat. Von der Büroetage im Kronenkino, wurden die Umzugskisten Richtung Klienebergerplatz 1 gefahren. Während die Beratungsstelle der Partnerschaften für Demokratie nun im Haupthaus der Hillerschen Villa zu finden ist, sind es die Büroraume der historisch-politischen Bildung im Kutschhaus, im Hinterhof unseres Vereinssitzes. Vor knapp zwanzig Jahren begann hier die historische Arbeit de...

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Solidarität in der Krise: Elterngedanken zum Muttertag

Letzte Woche hatte ich meinen Corona-Blues. Es war der 2. Tag der Schul- und Kitaschließungen. Im Radio wurde gestritten, wer bei den Impfungen jetzt priorisiert werden soll. Als dann darüber gesprochen wurde, dass alle Geimpften wieder feiern, reisen und sonst was alles machen sollen, da war es bei mir vorbei…! „Die Rentner verreisen und wir dürfen unsere Kinder zu Hause beschulen und nebenher im Homeoffice arbeiten – irgendwie, irgendwann bis zur Erschöpfung." Um eines vorab klarzustellen: Ich...

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Geschichten der Befreiung

Auf dem Friedhof im polnischen Sieniawka steht ein Grabstein, dessen Inschrift auf Hebräisch Benjamin Zeev Schneider, seiner Frau Mirijam sowie ihren Töchtern Bluma, Rahel und Zeporah gedenkt. Es ist das einzige jüdische Grab auf diesem katholischen Friedhof. Benjamin Schneider starb am 22. Mai 1945 im Konzentrationslager Großrosen. Zusammen mit seinem Sohn Alexander musste er hier zuletzt für die Junkers Flugzeugwerke in Zittau Zwangsarbeit leisten. Am 8./9. Mai 1945 wurden Benjamin Zeev Schneider und sein Sohn von der Roten Armee befreit. Doch der Vater war von dem Martyrium der vorherigen Jahre schwer krank und geschwächt. Er starb nur zwei Wochen nach der Befreiung.

Vor seinem Tod hatte Benjamin Zeev Schneider seinen Sohn Alexander gebeten, ihn nach jüdischem Brauch zu begraben. Um ihm diesen letzten Wunsch zu erfüllen, begrub Alexander seinen Vater auf dem nah gelegenen Friedhof in Kleinschönau, markierte die Stelle und nahm sich vor, so bald wie möglich zurückzukehren.

Der Vater hatte seinem Sohn auch aufgetragen, die Familie zu suchen. Der damals nur 13-jährige Alexander Schneider machte sich also in dieser frühesten Nachkriegszeit auf den Weg in seinen Geburtsort Kosyno. Als Alexander 1932 als Sohn des Weinbauern Benjamin Zeev Schneider und dessen Frau Mirijam dort das Licht der Welt erblickte, war Kosyno ein Schtetl, d. h. eine Siedlung mit überwiegend jüdischer Bevölkerung. Er war das dritte von insgesamt sechs Kindern, hatte zwei ältere und drei jüngere Schwestern. Alexander erlebte hier eine schöne Kindheit, an die er sich gern erinnerte. Dieses Glück endete, als ungarischen Truppen im März 1938 den Teil der Tschechoslowakei annektierten, in dem auch Kosyno seit dem Ersten Weltkrieg lag.

Im Laufe des Zweiten Weltkriegs besetzte schließlich das Deutsche Reich weite Teile Osteuropas, 1944 Ungarn und damit auch Kosyno. Die in Ungarn lebenden Jüdinnen und Juden wurden von der deutschen Geheimen Staatspolizei in Gettos gesperrt, mit Zügen in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert und dort millionenfach ermordet. Alexander wurde zusammen mit seinem Vater, der Mutter, fünf Schwestern und weiteren Verwandten nach Auschwitz deportiert.

In Auschwitz wurden die Männer und Frauen der Familie getrennt. Vater und Sohn werden in das Zwangsarbeiterlager Plaszow deportiert. Weltweite Bekanntheit erlangte diese Lager durch Steven Spielbergs Spielfilm Schindlers Liste. In dem Film werden auch die grausamen Verbrechen des Lagerkommandanten Amon Göth gezeigt, die Alexander Schneider selbst erlebt hat. 1995 berichtet er in einem Interview unter anderem von dieser höchst traumatischen Erfahrung. Dabei wird auch deutlich, dass ihn diese Ereignisse bis ins hohe Alter verfolgt haben. Noch Jahrzehnte später zuckte er jedes Mal zusammen, wenn etwa auf Flughäfen oder Bahnhöfen Durchsagen ertönten, weil diese ihn an die Lautsprecherdurchsagen im Konzentrationslager erinnerten.

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Hass im Netz: Beratungsangebote

Die Netzwerkstatt beschäftigt sich immer wieder mit den Themen Hassrede, Hass im Netz, oder Diskriminierung und die Onlineformen dieser. Aktuell schlägt sich das in dem Workshopangebot (Titel: Hate Speech: ausschalten oder aushalten?) Anfang Mai nieder. Hierbei ist die Netzwerkstatt überhaupt nicht allein, die Angebote, Weiterbildungen, Themenabende oder Fortbildungen gibt es überall. Als sehr wichtige Perspektiven zählen hier die Aufklärung und die Sensibilisierung zu diesen Themen. Jedoch sind gleichzeitig täglich viele Menschen ganz aktiv von Ausgrenzung, Hassrede oder Shitstorms betroffen.

In der Themenarbeit sind uns ein paar (neuere) Angebote aufgefallen, die wir hier gerne kurz vorstellen und teilen möchten.

Zuerst fangen wir an mit einer neuen Plattform für digitale Gewalt: HateAid hilft Menschen, die online Hass und Hetze erleben mit einem kostenfreien Beratungsangebot und Prozesskostenfinanzierung. Alle Infos und zum Beratungsangebot geht es hier: https://hateaid.org/

 

Die zweite spannende Neuerung ist ein erster digitaler Antidiskriminierungsbot. Ein Bot ist Programm, das automatisch auf bestimmte Eingaben reagieren kann, in diesem Falle fragt dieser speziell nach Diskriminierungserfahrungen. Das kann ein erster Schritt sein, falls eine Person noch unsicher ist, ob und wie sie Beratungs- oder Hilfsangebote annehmen möchte bzw. kann. Bisher gibt es das Angebot in Deutsch und "nur" in Form einer Webseite, Weiterentwicklungen sind wohl im Gange: https://meta-bot.de/

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Einladung zum Workshop: "Hate Speech: Ausschalten oder aushalten? Strategien für das Community Management in Sozialen Medien"

WORKSHOP am 07. Mai 2021, 09:30 - 13:30 Uhr

In Sozialen Netzwerken treten Organisationen und Vereine mit den Menschen in direkten Kontakt, die sie mit Ihrer Arbeit erreichen und zum Engagement ermutigen möchten. Doch gerade diejenigen, die auch Online für Demokratie und Menschenrechte einstehen, werden aktuell verstärkt von rechtsextremen Gruppen und Accounts angefeindet. Aber auch schon scheinbar einfache Mitteilungen können zu unvorhergesehenen Reaktionen führen. Community Management ist ein Instrument, um in digitalen Medien starke Gemeinschaften zu bilden, die Angriffe auf sie selbst und demokratische Werte selbstbewusst abwehren.

 

In unserem digitalen Workshop wollen wir ergründen:

° Wie kann im Sozialen Medien ein Dialog auf Augenhöhe mit den Nutzer*innen gelingen?

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Wir denken an Bertha Hiller

Am kommenden Freitag möchten wir an Bertha Hiller (26.3.1869 bis 16.9.1942) erinnern.

Gemeinsam mit Ihrem Mann Gustav Hiller, dem Gründer der Zittauer Phänomen-Werke (später Robur) lebte sie am Klienebergerplatz 1 – unserem heutigen Sitz unseres soziokulturellen Zentrums Hillersche Villa.

Im Nachlass der Eheleute Hiller befindet sich eine „Charakterdeutung“ der beiden. Über Bertha Hiller steht da u.a.: „Viel Herzensgüte, dabei klarer Verstand. Praktischer Sinn. Sinn für Humor…Liebt in allen Dingen Klarheit, ist eine große Feindin der Lüge und Verstellung, sogar jede Überspanntheit und Überschwänglichkeit. Sehr intelligent. Heftiger und tiefer Gefühle fähig“. Ihrer Enkeltochter Anne Frommann war sie vor allem als strenge, aber liebevolle Großmutter in Erinnerung. Welche ihre letzten Lebensjahre unter Hausarrest verbringen musste. Sie wurde aufgrund Ihrer jüdischen Familienwurzeln von den Nationalsozialisten als „Volljüdin“ deklariert. Als sie im September 1942 verstarb gab es unter den evangelischen Pfarrern in Zittau keinen, der ein kirchliches Begräbnis ermöglichen konnte (oder wollte).

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Einladung: „Im Leerlauf – Kinder und Jugendliche im Corona-Alltag“

Nach und nach kehren Schülerinnen und Schüler nach dem Lockdown in die Schule zurück. Sie werden alle Hände voll zu tun haben, den Stoff aufzuholen, auf die unterschiedlichen Lernniveaus einzugehen und den sozialen Zusammenhalt der Klassen wieder aufzubauen. Für eine gemeinsame Reflexion darüber, was der Lockdown mit Ihren Schülerinnen und Schülern, aber auch mit Ihnen als Lehrer oder Lehrerin gemacht hat, wird Ihnen im Schulalltag kaum Zeit bleiben. Am 10. März 2021, 19.00-21.00 Uhr, möchten wi...

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(M)ein Platz – Gespräche über Flucht und Vertreibung, den Verlust von Heimat und über die Suche nach persönlichem Glück

„Von Null anfangen… Niemand weiß, wer ich bin und was ich kann." Wie fühlt es sich an, in einem Land aufzuwachsen, und dieses dann eines Tages verlassen zu müssen, wenn plötzlich alles kaputt geht? Wie kann dann so ein Leben nach der Flucht in Zittau aussehen? „Und wir haben gedacht, naja, versuchen wir in Deutschland… das ist die letzte Chance. Deutschland." Nicht jeden Tag hat man die Möglichkeit, sich mit Flüchtlingen zu unterhalten und zu erfahren und vor allem zu spüren, was sie alles durch...

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Aufruf: Erinnerungsstücke zum ehemaligen Lager Stalag VIII A in Zgorzelec gesucht!

Der Verein Meetingpoint Music Messiaen beschäftigt sich seit 2006 mit der Erinnerung an das deutsche Kriegsgefangenenlager Stalag VIII A und dem dort inhaftierten Komponisten Olivier Messiaen. Aktuell ist der Verein auf der Suche nach bisher unbekanntem historischem Material und veröffentlichte dazu folgenden Aufruf: Ankündigung der Sammlung von Erinnerungsstücken der Gefangenen des ehemaligen Lagers – Stalag VIII A Die Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur und der Verein Meetingpoint Music Messi...

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Die Zittauer Stolpersteinpat*innen stellen sich vor

 Seit 2018 engagieren sich die Zittauer Stolpersteinpat*innen für eine lebendige Erinnerungskultur. Gemeinsam mit der NETZWERKSTATT der Hillerschen Villa gestalten sie Gedenkveranstaltungen, besuchen Bildungs- und Gedenkorte und informieren ihre Mitmenschen über die Auswirkungen des Holocaust auf die verfolgten Zittauer*innen. Seit 2018 engagieren sich die Zittauer Stolpersteinpat*innen für eine lebendige Erinnerungskultur. Gemeinsam mit der NETZWERKSTATT der Hillerschen Villa gestalten sie...

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Fachstelle für historisch-politische Bildung