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Filmgespräch: Der Rhein fließt ins Mittelmeer

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Nachdem er zehn Jahre lang in Deutschland gelebt hat, berichtet der israelische Filmemacher Offer Avnon nun über seine Erlebnisse. Dabei setzt er sich nicht nur mit seinem eigenen Verhältnis zu dem "ehemaligen Erzfeind" auseinander, sondern lässt auch Menschen zu Wort kommen, die die komplizierte zwischen den beiden Ländern symbolisieren. Dabei trägt er selbst den Dialog weiter, ohne dem Publikum eine einfache Antwort vorzugeben.

Im Anschluss an den Film gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur Offer Avnon. Ein eindrückliches Gespräch, das Hilla Lavie (Dozentin für Film und Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem) mit Avnon geführt hat, ist hier zu finden. Das Gespräch nach dem Screening am 28. Januar im Camillo führt Felix Pankonin (Leiter der Netzwerkstatt und Sprecher der Sächsischen Arbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus), der sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Leibniz-Instituts für Jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubow (Leipzig) mit der Geschichte der Juden in Deutschland im 20. Jahrhundert sowie mit dem Deutsch-Israelischen Verhältnis beschäftigt hat.

Die Veranstaltung ist ein Beitrag zum Internationalen Holocaustgedenktag am 27. Januar. An diesem Tag wurde im Jahr 1945 das Konzentrationslagers Auschwitz Birkenau befreit. Nach der Shoah (Hebr. Äq. f. Holocaust) lag über Deutschland ein "Cherem" (Hebr. f. Bann), der es zeitweise allen Staatsbürger*innen Israels, im Grunde aber vor allem religiösen Juden untersagte, das Land der Täter zu betreten. Doch gerade "Jekes" (Deutsche Juden im Mandatsgebiet 'Plästina' bis 1948/ ab 1948 in Israel) fühlten sich ihrer Muttersprache und der deutschsprachigen Kultur nach wie vor verbunden. Andere Überlebende blieben allen widrigen Erfahrungen zum Trotz in Deutschland. Auf "gepackten Koffern" wurden Gemeinden zunächst als Provisorien geschaffen, erst nach Jahrzehnten wurden neue Zentren geschaffen und die sprichwörtlichen Koffer ausgepackt. Den Schatt der Shoah wird dieses Leben niemals mehr los.

Dass das inzwischen als wieder etabliert geletende jüdische Leben in Deutschland nach wie vor in einem extremen Spannungsverhältnis bestehen muss, haben zuletzt die gesellschaftlichen Reaktionen in Deutschland auf die Ereignisse des 7. Oktober 2024 gezeigt. An jenem Tag verübtedie Terrororganisation Hamas das bis dato brutalste Pogrom an der Bevölkerung Israels. Der daran anschließende Anstieg antisemitischer Über- und Angriffe in Deutschland ist erschüttert die Selbstverständlichkeit jüdischen Lebens in Deutschland aufs neue in extremer Weise

Organisiert wird die Veranstaltung vom CamilloKino in Goerlitz. (Link zur Veranstaltung)

Filmgespräch: Arena 196
Internationaler Holocaustgedenktag

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